Morbus Menière – Informationen für Helfende und Interessierte
Wenn Sie mir helfen möchten
Falls Sie sehen, dass ich orientierungslos wirke, schwanke, am Boden sitze oder mich übergebe:
Bitte bewahren Sie Ruhe – es besteht in der Regel keine akute Lebensgefahr.
Ich leide an Morbus Menière, einer Erkrankung des Innenohrs, die plötzlich starken
Drehschwindel, Übelkeit, Erbrechen, Augenbewegungen und Hörstörungen auslösen kann. Solche Anfälle kommen ohne Vorwarnung
und dauern meist einige Minuten bis Stunden.
So können Sie mir helfen:
- Bitte lassen Sie mich sitzen oder liegen, bis sich der Schwindel bessert.
- Vermeiden Sie hektische Bewegungen und helles Licht in meiner Umgebung.
- Wenn ich ansprechbar bin, reichen Sie mir etwas Wasser.
- Rufen Sie den Rettungsdienst (112), wenn ich nicht ansprechbar bin, stark erbreche oder sich mein Zustand deutlich verschlechtert.
Ich habe keine Drogen oder Alkohol konsumiert – die Symptome entstehen durch eine
medizinisch anerkannte Gleichgewichtsstörung. Vielen Dank, dass Sie ruhig bleiben und mir helfen.
Was ist Morbus Menière?
Morbus Menière ist eine chronische Erkrankung des Innenohrs. Typisch sind Anfälle aus
Drehschwindel, Hörminderung und Ohrgeräuschen (Tinnitus). Zwischen
den Anfällen gibt es häufig beschwerdefreie Phasen. Vermutet wird eine Fehlregulation des Flüssigkeitsdrucks
im Innenohr (Endolymphstau). Die Erkrankung ist nicht heilbar, lässt sich aber durch Behandlung und Lebensstilmaßnahmen
häufig gut beeinflussen.
Typische Symptome
- Drehschwindelanfälle (meist 20 Minuten bis mehrere Stunden)
- Übelkeit und Erbrechen während des Anfalls
- Druckgefühl im Ohr, Tinnitus und Schwankungen des Hörvermögens
- Beschwerdefreie Phasen zwischen den Anfällen
Leben mit Morbus Menière
Ich habe Strategien entwickelt, um mit der Erkrankung umzugehen. Hilfreich sind unter anderem:
- Medikamente zur Vorbeugung von Anfällen (z. B. Betahistin, nach ärztlicher Verordnung)
- Stressreduktion, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung
- Meiden von stark salzreicher Ernährung, Nikotin und übermäßigem Koffein
- Regelmäßige Kontrolle beim HNO-Facharzt
- Austausch mit Betroffenen und Selbsthilfegruppen
Für akute Situationen trage ich einen Notfallausweis und verweise über einen QR-Code auf diese Seite.
Weitere Informationen und Hilfsangebote
- KIMM e. V. – Kompetenznetzwerk Innenohr und Morbus Menière
- Selbsthilfeverband Vertigo & Morbus Menière e. V.
- Deutscher Schwerhörigenbund e. V.
Hinweis: Diese Seite dient der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Letzte Aktualisierung: 22.10.2025.
