Ein großer Verlust…
Heute musste unser Kater Nero überraschend wegen eines Tumors an der Niere eingeschläfert werden. Wir hatten ihn 2004 als Notfall bei uns aufgenommen. Seine ursprünglichen Zweibeiner mussten ihre Wohnung räumen, und die Sulzer Familie mit mehreren Kindern und Hunden konnte Nero nicht mehr beherbergen. In der Zeitung wurden erfahrene Katzenhalter gesucht – und wir schlossen ihn sofort ins Herz.
Da es hieß, er sei vorher mit anderen Tieren zusammen gehalten worden, zog kurz darauf noch ein weißer Kater ins Haus – der natürlich Bianco gerufen wird. Nero spielte seither den Chef im Haus (außer am Fressnapf, da hatte Bianco den Vortritt), zoffte sich mit Mitbewohnern und auch so manchem „Konkurrenten“.
Mit Zweibeinern verstand er sich deutlich besser. Er schloss in der Nachbarschaft etliche Freundschaften, schaute bei einem Nachbarn im Winter von der Küchenbank aus aufs Vogelhäuschen, ließ sich bei anderen das Futter schmecken – und erzählte allen aus seinem spannenden Leben.
Manche missverstanden das als „Jammern“ und „Nörgeln“, aber eigentlich wollte Nero einfach nur ein Schwätzchen am Spazierweg halten. Fellpflege war natürlich willkommen.
2010 zogen dann zwei englische Kater ein, die Nero mit seinen schwäbischen Wurzeln suspekt waren. Mit dem älteren Kater verstand er sich gar nicht, weil auch der Chef sein wollte.
Aber irgendwie arrangierte man sich. Und Nero führte ein stolzes, abenteuerliches Leben mit großer Klappe. Nur nicht bei Gewitter und Feuerwerk, da verzog er sich lieber in den hintersten Winkel unter der Kellertreppe. Nicht aus Angst selbstverständlich, sondern als reine Vorsichtsmaßnahme.
Am Bücherkasten strich er so manchem Bibliophilen um die Beine, begrüßte seine Fans – und fing auch so manche Maus im Neckarufer.
Wir werden Nero sehr vermissen!